Padmasambhava

Sanskrit, wörtl.: „Der aus dem Lotos Geborene“

tibetisch „bla.ma Pad. ma. ´byun. gnas“

 

Sein Mantra

OM AH HUM VAJRA GURU PADMA SIDDHI HUM

 

Er wird auch Guru Rinpoche genannt. Er gilt als Begründer des Buddhismus in Tibet im achten Jahrhundert.

 

Das Wirken Padmasambhavas wird in seinen Lebensgeschichten in Form symbolischer Buddhaaktivität dargestellt.

 

Er etablierte das erste buddhistische Kloster in Samye in Tibet und segnete mit seiner Präsenz die gesamte Landschaft Tibets und die des Himalaya. Die Tibeter betrachten ihn als den "zweiten Buddha".

 

Um Padmasambhava ranken sich zahlreiche Legenden. Sie beginnen im Paradies Sukhavati, nicht lange nach der Lebenszeit des Buddha Shakyamuni. Avalokiteshvara schaut auf die Erde hinab und erkennt, daß der König von Uddiyana in Nordwestindien damit droht, alle Religionen in seinem Königreich zu vernichten, wenn ihm kein Sohn geboren wird. Der Bodhisattva fürchtet um die Menschen und fragt den Buddha Amitabha, ob man nicht etwas für sie tun könne. Amitabha antwortet, indem er seine Zunge herausstreckt, der ein Meteor mit Regenbogen-Schweif entspringt. Dieser schießt geradewegs gen Uddiyana, wo er in der Mitte eines Lotosteichs niedergeht. Einige Tage später entdeckt dort der Premierminister des Landes einen großen Lotos, auf dem die leuchtende Gestalt eines schönen, achtjährigen Knaben sitzt. Als er diesen fragt, wer er sei, erhält er als Antwort: »Ich habe keinen Namen und keine andere Heimat als das Königreich des Dharma. Mein Vater ist Mitgefühl und meine Mutter Vollkommene Weisheit.« Der Knabe wurde Padmasambhava, Lotos-Geborener, genannt und vom König Indrabhuti als Pflegesohn aufgenommen und erzogen.

 

Padmasambhava verlebte eine schöne Kindheit, später übergab ihm König Indrabhuti sogar die Herrschaft über das Land, doch konnten Ehe und Macht den jungen Padmasambhava nicht auf Dauer ans Haus binden. Er irritierte die Menschen schon bald durch sein unkonventionelles Verhalten. Schließlich verließ er die menschliche Gesellschaft und strebte die Buddhaschaft an, die er auch bald erlangte. Daraufhin gab er seinen Status als Mönch auf und wurde ein Meister; er wanderte durch Indien und meditierte auf Leichenstätten und in der Wildnis. Er zähmte viele Dämonen, bekehrte etliche barbarische Königreiche zum Buddhismus und erlangte die Kraft der Langlebigkeit. Etwa 1000 Jahre später wurde er von Shantarakshita und König Trisong Detsen nach Tibet eingeladen, wo tibetische Gottheiten den Bau des ersten buddhistischen Klosters in Samye behinderten.

 

So ist Padmasambhava eine direkte Emanation des Buddha Amitabha und eine zornvolle Entsprechung Avalokiteshvaras; manchmal wird er mit dem archetypischen Buddha Hayagriva assoziiert. Für die Tibeter erfüllt er seine ihm in den Mythen zugeschriebene Aufgabe: alle Attribute des Buddha, der Bodhisattvas und der 84 Großen Meister in sich zu vereinigen. Damit ist er die Personifikation allen göttlichen Wohlwollens gegenüber dem tibetischen Volk.

 

Text und Bild: Internet