VENDEIG      VENEZIA      VENICE

Schon seit einiger Zeit zieht es mich nach Venedig. Ich will diese einmalige Stadt unbedingt fotografieren. Angesichts der Tatsache, dass die Zugverbindung von Feldkirch nach Venedig mit der österreichischen Sparschiene hin und zurück jeweils nur 39 Euro kostet, habe ich mich ganz spontan dazu entschlossen, dieser faszinierenden Stadt für vier Tage einen Besuch abzustatten. Nun ist es soweit.

 

Ich komme kurz nach 18:00 Uhr am Bahnhof Santa Lucia an. Es ist ein Kopfbahnhof, der aussieht wie jeder andere Bahnhof in dieser Art auch. Aber, kaum hat man die Bahnhofshalle verlassen, steht man schon direkt am Canal Grande, direkt gegenüber der Scalzi Kirche, die auch direkt an der gleichnamigen Brücke liegt.

 

Als erstes besorge ich mir eine Dreitageskarte für die Vaporettos (Dampfschiffchen). Danach mache ich mich auf dem Weg zur Pension. Eine ungefähre Wegbeschreibung habe ich mir schon daheim hergerichtet.

 

Bereits nach wenigen Metern schreite ich über die nahegelegene und erste der etwa 400 Brücken, die eben genannte Scalzi Brücke (Ponte degli Scalzi). Diese liegt im oberen Bereich des Canal Grande.

Venedig ist in sechs Bezirke unterteilt. Neben dem Sestiere San Marco gibt es die wunderbaren Bezirke: Dorsoduro, Castello, Cannaregio, San Polo/Santa Croce sowie die große Insel Giudecca und natürlich der Lido. Jeder einzelne Bezirk hat seinen eigenen Charme.

 

 

Die Altstadt von Venedig setzt sich aus 120 Inseln zusammen, zwischen denen etwa 175 Kanäle hindurchziehen. Verbunden werden diese durch eben etwa 400 Brücken.

 

Venedig gehörte auch einmal zu Österreich (1798 bis 1805), dann kam es 1815 wiederum an Österreich. Der Unabhängigkeitskampf wurde im Revolutionsjahr 1848 ausgerufen, ein Jahr dauerte der Kampf. Im August 1849 musste die von der Cholera zusätzlich betroffene Stadt kapitulieren, am 27. August marschierten abermals österreichische Truppen ein.

 

Der österreichische Belagerungszustand wurde erst 1854 aufgehoben. 1866 In der Folge der Niederlage Österreichs gegen Preußen kam Venedig 1866 an Italien.  (aus Wikipedia)

 

Natürlich ist die Stadt autofrei. Stattdessen gibt es Personenboote, Krankenboote, Feuerwehrboote, Polizeiboote etc. Prägend, vor allem für das Stadtbild sowie am bekanntesten sind die Gondeln von Venedig. Mit den Gondelfähren – Traghetti - kann man den Canal Grande queren. Die Vaporetti ersetzen die Stadtbusse und fahren um die ganze Insel Venedig und durch den Canal Grande.

 

Venedigs Wappentier ist der geflügelte Löwe von San Marco, der die Verbindung von Phantasie und Macht verdeutlicht und den scheinbaren Sieg über die Schwerkraft darstellen soll.

 

So komme ich nach einem  etwa 7 minütigen Marsch in meiner Unterkunft an.

 

Abends laufe ich noch ein wenig nahe meiner Unterkunft herum. Ich wohne im Wohn- und Arbeiterviertel Santa Croce, es hat kleine Läden, Cafés und Bars und die Einheimischen kommen langsam aus ihren Häusern.

Hier findet eigentlich ein Markt statt, es werden u. a. Lebensmittel, Kleider und andere Kleinigkeiten verkauft. Die Stimmung ist einmalig und ich verbleibe ein wenig in dieser Location.

Sestiere San Marco

 

Frühmorgens fahre ich mit dem ersten Vaporetto den Canal Grande hinunter zum Markusplatz. Hier beginnt nun meine Fotoreise.

Spiel mit Farben

So früh am Morgen ist der Markusplatz noch wie ausgestorben. Nur wenige Frühaufsteher - Fotografen und Jogger sowie der Reinigungstrupp - sind unterwegs.

 

Auf der Piazza, fast in Ufernähe, befinden sich die zwei Säulen der Schutzheiligen von Venedig.

Der heilige Theodor (Todaro) und die des Schutzpatrons Markus, der vom geflügeltem Markuslöwen symbolisiert wird.

         Die Seufzer-Brücke - Ponte dei Sospiri


Die Brücke ist nach den Seufzern benannt, die von Gefangenen ausgestoßen wurden, wenn sie nach ihrer Verurteilung im Dogenpalast in ihre Zellen geführt wurden. Auch Casanova blühte dieses.

Die Gondeln sind naturgemäß sehr beliebte Fotomotive. Aber jeder Fotograf hat seinen eigenen Stil.

Der Campanile - Markusturm  Markusplatz        Dogenpalast

Blick auf die Kirche Santa Maria della Salute.

Gegenüber des Markusplatzes liegt die Insel San Giorgio Maggiore.

Erstmal zu Fuß erkunde ich das Sestiere San Marco.

Innenhof eines Palazzos, dessen Eingangstür zufällig geöffnet war und ich mich heimlich hineinschlich, um ein paar Fotos zu schießen.

Palazzo Contarini del Bovolo

 

Dieser Renaissancebau liegt etwas versteckt im Sestiere San Marco. "Bovolo" bedeutet Schnecke, daher der Zusatz zum Namen.

 

Am Ende der Treppe liegt ein Kuppelraum, von dem aus hat man einen großartigen Blick über die Dächer Venedigs. Auch beherbergt der Palazzo eine kleine Tintoretto-Gallerie.

Ein kleiner Abstecher ins Castello-Bezirk zuerst zu einem fototechnisch tollem Palazzo, dann zum verrücktesten Buchladen Venedigs.

Gestartet bin ich am nördlichen Teil beim Krankenhaus, es ist eine riesige Anlage mit eigener Bootsanlegestelle.

Im Hintergrund ist die Friedhofsinsel San Michele sichtbar.

Wenige hundert Meter weiter kommt man zum Campo Santi Giovanni e Paolo, einer der schönsten Plätze Venedigs.

 

Rechts im Bild steht die

Basilica dei Santi Giovanni e Paolo

und links seht Ihr die

Scuola Grande di San Marco

 

Nochmals die Scuola Grande, es war die einstige Schule der Goldschmiede und Seidenhändler. Heute ist dort das städtische Krankenhaus unter-gebracht. Allerdings ist diese Fassade nur ein kleiner Teil des gesamten Krankenhauskomplexes.

 

Auf demselben Platz befindet sich auch ein Reiterstandbild des Bartolomeo Colleoni, er war Söldnerführer und hinterließ der Republik einen großen Teil seines aus Raubzügen stammenden Vermögens.

Weiter durch den Castello-Bezirk, über Plätze, Brücken und Gassen.

Palazzo Tetta

 

Darf ich vorstellen:

Der durchgeknallteste Büchershop

den die Welt (ich) je gesehen hat - so steht es auch an der Eingangstür geschrieben: The most beautiful bookshop in the world!

 

Ein vom Inhaber Luigi liebevoll gepflegtes Chaos von Büchern, Büchern und nochmals Büchern.

 

Dieselbigen befinden sich zum größten Teil in Booten, Gondeln oder allem was schwimmen kann, da sie bei Hochwasser automatisch geschützt sind.

 

Im hinteren Teil des Ladens gibt es eine Büchertreppe, die man hinaufsteigen kann und man hat einen schönen Blick auf den Kanal.

 

Hier bin ich am Campo Santa Maria Formosa, ein hübscher Platz natürlich mit gleichnamiger Kirche.

 Weiter geht der Marsch zur Rialtobrücke.

 

Hier herrscht besonders am Vormittag ein reges Treiben, natürlich findet alles auf dem Canal Grande statt. Beachtet die Paket-schiffe. Es wird (gezwungenermaßen) wirklich alles auf dem Schiff transportiert.

 

Hl. Antonius von Padua

 

 Der Palazzo

Cavalli-Franchetti...

 

...wurde im 16. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil umgebaut.  Er steht direkt bei der Accademia-Brücke.

 

 

Die Accademia-Brücke

  

Ihren Namen verdankt sie der Gallerie dell´Accademia, der bedeutendsten Gemäldesammlung Venedigs.

 

 

Hier stehe ich auf der Brücke und sehe Richtung Norden.

 

Und hier stehe ich unter der Brücke mit der Sicht nach Süden zum Meer hinaus.

 

Prunkvoll im Hintergrund die Kirche Santa Maria della Salute.

Auf diesem Bild die Sicht Richtung Süden nach Sonnenuntergang. Es herrscht ein reger Schiffsverkehr auf dem Kanal.

 

Die Brücke verbindet auch die Sestieri San Marco / Dorsoduro.

 

Eigentlich ist die Ponte dell´Accademia ein Provisorium, das in den 30-er Jahren des 20. Jh. gebaut wurde.

Sestiere Dorsoduro

Dorsoduro ist das älteste Viertel Venedigs.

 

Eine kuriose und witzige Werkstatt befindet sich hier. Loris Marazzi schafft skurrile Kunstwerke oder Alltagsgegenstände aus Holz. Unter anderem Jacken und Hemden, die wie getragen an Kleiderbügeln hängen, Unterwäsche an Wäscheleinen, Regenschirme, Taschen etc. etc.

Chiesa Santa Maria della Salute

An der Punta della Dogana

 

Der äußerste Punkt des Bezirkes Dorsoduro verläuft spitzwinklig in den Giudecca -Kanal und befindet sich gegenüber des Markus-Platz.

Hier konnte ich eine besondere Stimmung des Kommens und Gehens der Leute einfangen.

 

 Die Punta della Dogana war früher ein Zollhaus. Heute beherbergt sie eine große Kunstsammlung.

 

 

Squero di San Trovàso

 

Am gleichnamigen Kanal befindet sich eine der noch wenigen tätigen Gondelwerften.

Die Rokokokirche Gesuati...

 

...steht an der Zattere, der südseitigen Flanierpromenade am Giudecca-Kanal. Auch befindet sich dort ein ehemaliges Spital, das Ospedale degli Incurabili, heute gehört dieser Komplex der Kunstakademie. Es befindet sich dort noch ein alter Briefkasten, in dem Patienten ihre Genesungswünsche oder andere Anliegen deponierten. Auch das Schweizer Konsulat befindet sich in unmittelbarer Nähe.

 

Insel Giudecca...

 

...war früher ein Handwerks- und Handelszentrum. Hier steht die Chiesa delle Zitelle.

 

 

Die Anti-Pinkelsteine von Venedig

 

Wenn man durch Venedig läuft und genau schaut, erblickt man an verschiedenen Ecken ins Gemäuer gemauerte Mauern - eben die Anti-Pinkelsteine, die ihrem Namen die volle Ehre erweisen. Pinkelt "mann" in diese Ecke, spritzt das gelbe Nass in voller Wucht auf den Missetäter zurück, ziemlich arg, sodass er sich mit Sicherheit einen anderen (offiziellen) Platz für sein Geschäft aufsucht. Hier ein paar Exemplare.

 

Fahrt zum Lido di Venezia

Etwas ermüdet von meiner Stadttour beschließe ich nun, zum Lido hinauszufahren. Ich besteige ein Vaporetto und fahre das venezianische Becken hinunter, an schönen Palazzi, Plätzen und Sehenswürdigkeiten vorbei. Dies dauert ca. eine dreiviertel Stunde.

 

LIDO di Venezia

 

Hier unternehme ich einen kleinen Spaziergang, esse in einem Ristorante zu Mittag und laufe auf die andere Seite des Lidos zum offenen Meer.

 

Auch hier gibt es Pallazi, einige elegante Hotels (zum Teil sind sie ausgestorben), imposante Privathäuser und natürlich den Badestrand.

 

 

 

 

 

Der geflügelte Löwe von San Marco ist überall präsent.

Abendstunden in Venedig

Blaulicht (-Schiff) am Kanal

Hier geht es zum 2. Teil meiner Reise, ich besichtige die Inseln Burano, Tronchetto und Murano.

Wenn euch der Bezirk CANNAREGIO interessiert, seit ihr hier richtig!

 


Kommentare: 3
  • #3

    Gabi (Dienstag, 25 April 2017 15:26)

    Gratuliere, liebe Norma! Das ist dir sehr gut gelungen! Ich liebe Venedig ebenso und finde es die absolut schönste Stadt der Welt.
    Liebe Grüße!

  • #2

    Lucia (Montag, 24 April 2017 21:00)

    Supoer gemacht Norma....bravussima die Fitos sind wunderbar...meravigliose!!! Sehr gute Bericht :-)
    Cari saluti
    Lucia

  • #1

    Jörg (Montag, 24 April 2017 19:33)

    hallo Norma,
    sehr schöner Bericht über das traumhafte Venedig !!
    Ich war gerade Ende März für 5 Tage dort und habe mich
    ein bisschen verliebt in den morbiden Charme dieser Stadt.
    Auch ich hatte es ewig "auf dem Zettel" und es endlcih geschafft.
    Im Gegensatz zu dir hatte ich allerdings 5 Tage nicht eine Wolke am
    Himmel, was fotografisch natürlich manchmal suboptimal ist :-) ....
    Aber auch ein warmer Start in den Frühling hat seinen Charme und
    lässt einen zum Bummeln durch die unendlichen Gassen ein.....
    Auf alle Fälle wird es ein Wiedersehen geben ...vielleicht in einem nebligen
    November.....wenn die Touristenmassen sich wieder lichten und das "wahre"
    Venedig zum Vorschein kommt !!!

    LG Jörg
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